Anstieg der Angriffe auf Moscheen in Deutschland alarmiert die türkische Gemeinde

Der Generalsekretär der Türkisch-Islamischen Union für religiöse Angelegenheiten (D̆B) hat die deutsche Öffentlichkeit und die Politiker aufgefordert, sich mit der wachsenden Zahl antimuslimischer Angriffe auf türkische Moscheen in Deutschland auseinanderzusetzen. Die DİTİB, die mehr als 800 Moscheen in Deutschland betreut, vertritt die größte türkische Diaspora in Europa.

Islamfeindliche Angriffe in Deutschland nehmen zu

Eyüp Kalyon, der Generalsekretär der DİTİB, wies darauf hin, dass diese Angriffe eine Reihe von feindseligen Handlungen umfassen, wie das Versenden von Drohungen, das Verbrennen des Heiligen Korans und die böswillige Lieferung von Schweinefleisch an Moscheen – eine im Islam verbotene Substanz. Obwohl diese Vorfälle bei der Polizei gemeldet werden, gibt es Vorwürfe, dass die Behörden das Problem nicht angemessen angehen oder gar anerkennen.

DİTİB hat auch einen Anstieg der Hasspost beobachtet. Die Organisation berichtet, dass sie mindestens 17 E-Mails und Briefe mit hasserfüllten und bedrohlichen Inhalten erhalten hat.

Die DİTİB ist sehr besorgt darüber, dass diese Aktionen darauf abzielen, Moscheen zu schaden und die muslimische Gemeinschaft zu verärgern. Es ist üblich, diese Vorfälle umgehend der Polizei zu melden. Allerdings wächst die Besorgnis, insbesondere bei Familien mit Kindern, über das offensichtliche Fehlen einer ernsthaften Reaktion der deutschen Politiker.

Im Jahr 2023 dokumentierte CLAIM, ein Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen, das Islamophobie und antimuslimischen Hass verfolgt, 1.926 antimuslimische Vorfälle, was einem Anstieg von 114% entspricht.

Im Laufe des Jahres 2023 haben Vandalismus, Belästigungen und Drohungen mit islamfeindlichen Untertönen in deutschen Moscheen stark zugenommen. Laut Kalyon haben diese Angriffe nach dem Krieg Israels gegen den Gazastreifen zugenommen. Es gibt Berichte über zunehmende Vorfälle, die sich gegen Muslime richten und mindestens 90 Angriffe auf islamische Stätten, Friedhöfe und Einrichtungen.

Die meisten Angriffe auf Einzelpersonen waren Beschimpfungen, die sich vor allem gegen Frauen richteten. Es gab auch Berichte über vier Mordversuche. Die CLAIM-Umfrage ergab, dass die Hälfte der deutschen Bevölkerung islamfeindliche Ansichten vertritt.

Dieser Anstieg der Islamfeindlichkeit fällt mit der zunehmenden Popularität der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland zusammen, die behauptet, der Islam habe in Deutschland keinen Platz. Der Aufstieg der Partei auf den zweiten Platz in den Umfragen hat die etablierten Parteien dazu veranlasst, eine härtere Rhetorik gegenüber der Migration, insbesondere der islamischen Migration, anzunehmen.